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Praxisklinik & Belegabteilung Neurochirurgie An der Klinik St.Marienstift

Praxis für Neurochirurgie in Magdeburg!

Krankheitsbilder

1 Rückenschmerzen

Rückenschmerzen betreffen fast jeden Menschen im Laufe des Lebens. Kreuzschmerzen des unteren Rückens, ein „Hexenschuss“, können auch wiederholt oder chronisch vorkommen. In den meisten Fällen liegt jedoch keine schwerwiegende Grunderkrankung vor. Dennoch können diese Beschwerden sehr beeinträchtigend sein, sodass auch eine wiederholte Therapie erforderlich werden kann. Ziel ist hierbei eine möglichst schnelle Mobilisierung des Patienten sowie die Besserung der Lebensqualität.

2 Bandscheibenvorfall

Die Bandscheibe stellt einen Puffer zwischen den Wirbelkörpern dar, der dazu dient Stöße abzufedern. Sie besteht aus einem inneren weichen Kern, der durch einen Faserring umgeben ist. Bei einem Bandscheibenvorfall reißt der Faserring ein und der weiche Kern drückt sich nach außen. So entsteht Druck auf Nerven oder Rückenmarksschlauch. Am häufigsten treten Bandscheibenvorfälle im unteren Bereich der Lendenwirbelsäule auf.

Neben Rückenbeschwerden stehen Beinschmerzen oder Gefühlsstörungen der Beine im Vordergrund bei Bandscheibenvorfällen der Lendenwirbelsäule. Je nach Ausprägungsgrad oder Dauer der Schädigung können auch Lähmungserscheinungen (Paresen) der Beine und/oder Füße auftreten.

Rückenschmerz als einziges Symptom eines Bandscheibenvorfalls kommt selten vor.

Bei Bandscheibenvorfällen an der Halswirbelsäule treten vorrangig Nacken- und Kopfschmerzen auf sowie Schmerzen und Kraftverlust in den Armen und Händen auf.

Die Therapie eines Bandscheibenvorfalls ist individuell und wird in Absprache mit dem behandelnden Arzt durchgeführt.

3 Spinalkanalstenose („Wirbelkanalenge“)

Eine Spinalkanalstenose stellt in der Regel eine verschleißbedingte Einengung des Wirbelkanals dar. Die Folge kann Druck auf Rückenmark oder die weiterführenden Nervenfasern mit entsprechenden Symptomen sein.

An der Halswirbelsäule äußert sich eine Wirbelkanalenge durch Missempfindungen in den Extremitäten, Störungen der Muskelkraft oder einem unsicheren Gangbild. Eine regelmäßige Kontrolle ist hierbei notwendig, um dauerhafte Schädigungen des Halsrückenmarks zu verhindern.

An der Lendenwirbelsäule führt die Enge zu Schmerzen und/oder Gefühlsstörungen, welche vom Rücken in ein oder auch beide Beine ausstrahlen können. Klassisch ist das Vorliegen der sog. „Schaufensterkrankheit“, hierbei ist die Gehstrecke schmerzbedingt eingeschränkt. Der Betroffene muss stehen bleiben, nach Rückgang der Schmerzen kann der Weg bis zum Wiedereintreten der Beschwerden fortgesetzt werden.

Die Therapie richtet sich auch hier nach den individuellen Beschwerden sowie dem persönlichen Leidensdruck und wird in Absprache mit dem behandelnden Arzt durchgeführt.

4 Periphere Nervenkompressionen

In der Regel wird die Diagnose eines Nervenkompressionssyndroms durch eine sog. elektrophysiologische Untersuchung / Neurographie gesichert. Hierbei werden verschiedene Parameter wie z.B. die Nervenleitgeschwindigkeit ermittelt.

Karpaltunnelsyndrom

Das häufigste Kompressionssyndrom der peripheren Nerven ist das Karpaltunnel-Syndrom. Hierbei entsteht aus unterschiedlichen Ursachen Druck auf den Nervus medianus im Bereich der des Handgelenks. Folgen sind Gefühlsstörungen, Kribbeln sowie schmerzhaftes „Einschlafen“ von Daumen, Zeige- und Teilen des Mittelfingers. Klassisch sind nächtlich verstärkte Beschwerden ebenso wie die Auslösung der Schmerzen durch Zwangshaltung der Hand. Im Verlauf können die Beschwerden auch über die Hand auf Unter- und auch Oberarm ausstrahlen. Auf Grund dessen stellt ein Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule immer eine Differentialdiagnose dar.

Eine Handgelenksschiene kann gerade am Beginn der Beschwerden für Linderung sorgen. Sollten die konservativen Maßnahmen nicht erfolgreich sein oder Lähmungen nachweisbar, ist eine ambulante OP in örtlicher Betäubung zur Entlastung des Nerven angezeigt.

Sulcus-Ulnaris-Syndrom

Die Kompression des Nervus ulnaris am Ellenbogen ist deutlich seltener. Durch den oberflächlichen Verlauf ist der Nerv hier sehr anfällig für Druck oder eine Kompression durch die Muskelsehnen. Häufig stehen hierbei Schmerzen und Missempfindungen des kleinen Fingers, des Ringfingers, der Handkante sowie dem Unterarm auf der Kleinfingerseite im Vordergrund. Bei fortgeschrittenem Verlauf kann auch ein Kraftverlust der kleinen Handmuskeln resultieren.

Wie bei dem Karpaltunnel-Syndrom, kann ein Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule ähnliche Beschwerden verursachen und muss als Differentialdiagnose in Betracht gezogen werden.

Sollten die konservativen Therapieansätze nicht zum Erfolg führen, so kann hier eine ambulante Operation zur Nervenentlastung erfolgen.

Weitere Nervenkompressionssyndrome

Es existieren weitere Nervenkompressionssyndrome, welche eine neurochirurgische Behandlung erforderlich machen können. Diese sind allerdings deutlich seltener, sodass wir an dieser Stelle nicht weiter auf diese Erkrankungen eingehen wollen.